Dr. Peters Flugzeugfonds
Erzwungene Parkposition
Die Dr. Peters-Unternehmensgruppe ist einer der ersten Initiatoren, der Flugzeugfonds aufgelegt hat, seit 2007 sind es inzwischen 13 Flugzeugfonds. Die Fonds halten in der Regel ein Passagierflugzeug, bei zwei Fonds (DS-Fonds Nr. 128 und DS-Fonds Nr. 131) sind es jeweils 2 Flugzeuge. Die Gesamtinvestitionskosten stammen etwa zur Hälfte von Anlegern, zur Hälfte sind sie fremdfinanziert. Die Flugzeuge werden von den Fluglinien Emirates, Virgin America, Singapore Airlines und Air France zunächst für die Dauer von 10 Jahren geleast. Das Problem bei den Fonds ist derzeit die Anschlussnutzung nach dem Auslaufen der ersten Leasingverträge mit den Fluggesellschaften. Für die Fonds Nr. 122, 124 und 133 konnten zwar Verlängerungen der Leasingverträge mit der Fluggesellschaft Emirates erreicht werden. Diese betreffen Passagierflugzeuge des Herstellers Boeing. Anders sieht es bei den Fonds aus, bei denen die Fluglinie Singapore Airlines die Flugzeuge, vornehmlich den Airbus A380 nutzt. Singapore Airlines hatte bereits 2016 mitgeteilt, die Leasingverträge nicht mehr verlängern zu wollen. Mit Zwischenlösungen versucht das Emissionshaus Dr. Peters den für die Anleger absehbaren Schaden zu reduzieren.
Besonders bitter für die Anleger, die Verjährungsfrist von 10 Jahren für die Verfolgung von Schadensersatzansprüchen gegen Fondsverantwortliche und Vertriebe laufen, auch wenn Ausmaß und Umfang des Schadens sowie das weitere Schicksal der Fonds noch nicht einmal feststehen.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 122 Flugzeugfonds I
Der Fond wurde 2007 vom Emissionshaus Dr. Peters GmbH & Co. Emissionshaus KG aufgelegt. Das Gesamtinvestitionsvolumen lag bei 151.800.000 US$, ca. die Hälfte des Betrages wurde über die Einlagen der Anleger aufgebracht, der Rest ist bankenfinanziert. Im Laufe der Jahre erhielten die Anleger Ausschüttungen. Gegenstand der Fondsinvestition ist ein Passagierflugzeug vom Typ Boeing 777-200LR. Mieter ist die Fluggesellschaft Emirates, die den zunächst auf 10 Jahre abgeschlossenen Mietvertrag 2016 um 2 Jahre verlängert hat. Inzwischen wurde der Leasingvertrag bis 2025 verlängert, allerdings zu deutlich niedrigeren monatlichen Leasingraten.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 124 Flugzeugfonds II
Der Fonds wurde 2007 aufgelegt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 168.800.000 US$. Knapp die Hälfte wird von den Anlegern aufgebracht, der Rest wird fremdfinanziert. Der Fonds hält ein Passagierflugzeug vom Typ Boeing 777-300ER. Mieter des Flugzeugs ist die Fluggesellschaft Emirates. Nach Auslaufen des 10jährigen Leasingvertrages hat die Fluglinie den Vertrag noch einmal um 2 Jahre verlängert bis Dezember 2019.
Auf dem Zweitmarkt wurden die Beteiligungen zuletzt für ca. 50 % ihres Nennwertes angeboten.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 128 Flugzeugfonds III
Der Fonds wurde 2007 aufgelegt und hält 2 Airbus A319-100, die von der Virgin America Fluglinie geleast werden. Das Fondsvolumen beläuft sich auf 81.800.000 US$, knapp die Hälfte davon wurden von den Anlegern erbracht, der Rest wird fremdfinanziert. Der 2017 auslaufende Leasingvertrag konnte um 5 Jahre verlängert werden.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 129 Flugzeugfonds IV
Der Fonds war der erste Dr. Peters Flugzeugfonds, der ein Passagierflugzeug des Typs Airbus A380-800 erworben hat. Das Fondsvolumen liegt bei 218.800.000 US$. Der Fonds wurde 2008 aufgelegt. Die Anleger beteiligen sich mit 94.100.000 US$, der Rest wird fremdfinanziert. Das Flugzeug wurde von der Fluglinie Singapore Airlines geleast, die es nach Auslaufen des 10jährigen Leasingvertrages nicht mehr weiter nutzen will. Eine unmittelbare Anschlussvermietung war nicht möglich.
Die Mehrheit der Fondsanleger hat nun auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung im Oktober 2017 einer Zwischenlösung zugestimmt, die durchaus bittere Folgen für die Anleger hat:
Danach soll das Flugzeug des Fonds Nr. 129, ebenso wie die Flugzeuge der Fonds Nr. 130 und Nr. 131 einstweilen stillgelegt und in Frankreich auf dem Flugplatz Tarbes geparkt werden, gleichzeitig sollen die 4 Triebwerke je Flugzeug an den Triebwerkhersteller Rolls–Royce vermietet werden, der sie seinen Kunden bei Wartungsarbeiten überlassen will. Die damit verbundenen Mieteinnahmen wären dann natürlich erheblich niedriger als bei einer direkten Anschlussvermietung. Angesichts der Kosten, die bereits beim dauerhaften Parken des Flugzeugs anfallen scheint dieser Schritt erforderlich, um den Abbau der Liquiditätsreserve zu begrenzen. Vermeiden wird er sich nicht lassen, zumal die Fonds auch die Kapitaldienste gegenüber den Banken erbringen müssen.
Eine weitere bittere Maßnahme für die Anleger ist die Einstellung der Ausschüttungszahlungen. Diese lagen bislang bei 7,5 % p.a. In Zukunft werden sie keine Ausschüttungen mehr erhalten. Ob und zu welchen Konditionen der Fonds weitere Einnahmen generieren kann, ist derzeit ungewiss. Dass die Anleger am Ende auf höheren Verlusten sitzen bleiben, ist nicht ausgeschlossen.
Bislang haben die Anleger über die Ausschüttungen einen Großteil ihres Anlagebetrages zurückerhalten. Es ist aber keinesfalls sicher, dass auch weitere nennenswerte Zahlungen erfolgen, so dass das gesamte Kapital zurückfließt und sogar eine Rendite erzielt wird. Stattdessen besteht das Risiko, dass Ausschüttungen, wenn diese die Einlagesumme reduziert haben, zu späterer Zeit zurückgefordert werden.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 130 Flugzeugfonds V
Der Fonds wurde 2008 aufgelegt und erwarb ein Flugzeug des Typs Airbus A380-800. Die Fluglinie Singapore Airlines hat das Flugzeug für 10 Jahre geleast. Der Leasingvertrag läuft Anfang 2018 aus, eine Nachnutzung des Flugzeuges konnte bisher noch nicht vereinbart werden. Das Flugzeug wird daher zunächst abgestellt, die Triebwerke sollen an Rolls-Roys vermietet werden. Diese Zwischenlösung, wie sie auch für den Vorgängerfonds Nr. 129 und den Nachfolgefonds Nr. 131 gefunden wurde, soll die Anleger vor größeren Schäden einstweilen bewahren. Die zukünftige Entwicklung dürfte aber sehr ungewiss sein.
Auch hier besteht für Anleger konkret das Risiko, dass in Betracht kommende Schadensersatzansprüche demnächst verjähren.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 131 Flugzeugfonds VI und VII
Der Fonds wurde 2008 aufgelegt und investierte mit einem Volumen von 439.200.000 US$ in zwei Flugzeuge des Typs Airbus A380-800, die von der Fluglinie Singapore Airlines für 10 Jahre geleast wurden. Auch diese Verträge wird Singapore Airlines nach 2018 nicht mehr verlängern. Die beiden Flugzeuge wird das gleiche Schicksal ereilen, wie schon den Flugzeugen des Fonds Nr. 129 und 130, sie werden zunächst auf dem französischen Flughafen Tarbes geparkt und die Triebwerke an Rolls-Roys vermietet, bis sich die Möglichkeit bietet, die Flugzeuge komplett weiter zu vermieten oder zu verkaufen. So jedenfalls war der Plan auf der außerordentlichen Gesellschafterversammlung im Oktober 2017.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 133 Flugzeugfonds VIII
Der Fonds wurde 2009 aufgelegt und hält ein Passagierflugzeug des Typs Boeing 777-300ER, das von der Fluglinie Emirates geleast wird. Die Fluglinie hat bereits bestätigt, den Leasingvertrag um 2 Jahre bis April 2021 zu verlängern. Der Fonds ist damit bis dahin wohl zunächst aus der „Schusslinie“. Diese Regelung kann für die Anleger aber auch trügerisch sein. Denn, wie es danach mit dem Flugzeug weitergeht, ist ungewiss. Wenn eine Anschlussnutzung zu guten Konditionen oder der Verkauf des Flugzeugs dann nicht gelingt, sind Verluste für die Anleger nicht ausgeschlossen.
Problematisch ist auch hier die 10jährige Verjährungsfrist. Auch wenn sich erst nach dem Ende der verlängerten Leasingzeit herausstellt, dass die Anlage für die Anleger mit Verlusten verbunden ist, können Schadensersatzansprüche regelmäßig nicht mehr geltend gemacht werden, wenn die 10jährige Frist bereits abgelaufen ist.
Denn der Schaden ist den Anlegern nicht erst dann entstanden, wenn der Eintritt von Verlusten feststeht. Ein Schaden entsteht regelmäßig bereits dann, wenn sich der Anleger an einem Fonds beteiligt, an dem er sich nicht beteiligt hätte, wenn er über alle Risiken vollständig und zutreffend aufgeklärt worden wäre.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 134 Flugzeugfonds IX
Der Fonds erwarb ein Flugzeug des Typs Boeing 777-300ER, das an die Fluglinie Emirates verleast ist. Der Leasingvertrag läuft über einen Zeitraum von 10 Jahren. Die weitere Nutzung und deren Konditionen nach Ablauf der 10 Jahre ist bis zum Abschluss neuer Vereinbarungen ungewiss.
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 135 Flugzeugfonds X
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 136 Flugzeugfonds XI
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 137 Flugzeugfonds XII
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 139 Flugzeugfonds XIII
Dr. Peters DS-Fonds Nr. 140 Flugzeugfonds XIV
Die Fonds wurden zwischen 2009 und 2014 aufgelegt und halten jeweils ein Passagierflugzeug vom Typ Airbus A380-800, das jeweils an die Fluglinie Air France verleast ist. Auch hier laufen die Leasingverträge sukzessive nach 10 Jahren aus. Entscheidend wird sein, ob danach langfristige Nachnutzungsverträge oder attraktive Kaufverträge abgeschlossen werden können.
Die letzten Pressemitteilungen zum Airbus A380 stimmen allerdings nicht sehr optimistisch.
Schädler Rechtsanwalskanzlei prüft Ihre Ansprüche bei Flugzeugfonds im Rahmen einer kostenfreien Erstberatung. Bitte wenden Sie sich dazu per Telefon 089 85 63 407-0 oder mail (info@
schaedler-recht.de) an unserer Kanzlei, um das weitere Vorgehen abzustimmen.